„Es wäre schön, wenn sich noch viel mehr Menschen trauen würden, uns zu besuchen“, wünschte sich Merve Duran beim Besuch von Landessuperintendentin Dr. Ingrid Spieckermann in der Moscheegemeinde Eyub Sultan am Donnerstag, 12. März, in Empelde. An der Begegnung mit Imam Hasan Uzun und Mitgliedern des Vorstands und des Frauenvorstands der Gemeinde nahmen neben der Landessuperintendentin von evangelisch-lutherischer Seite die Superintendentin des Kirchenkreises Ronnenberg, Antje Marklein, Pastoren der beteiligten Kirchengemeinden und weitere Mitarbeitende teil. Es war einer der Höhepunkte der Visitation des Kirchenkreises und der Kirchengemeinde Ronnenberg.
Die Studentin der Islamischen Theologie Merve Duran und die stellvertretende Vorsitzende, Informatikstudentin Hatice Öztürk, erläuterten die Geschichte und die Besonderheiten der Moschee. In dem durch Spenden der Mitglieder errichteten Zentrum mit seinem eindrucksvoll mit Kalligrafien geschmückten Gebetssaal kommen zum Freitagsgebet 200, zu besonderen Festen 500 bis 800 Gläubige aus dem Calenberger Land, Springe und den nahen Stadtteilen Hannovers zusammen. Im Gebetsmantel ließ der Imam Hasam Uzen für die Gäste den Gebetsruf zum Freitagsgebet erklingen. Noch kommen die Religionsgelehrten jeweils für fünf Jahre aus der Türkei. „Inzwischen wird in Deutschland Islamische Theologie angeboten. Wir hoffen, dass schon bald Absolventen aus Deutschland in unseren Gemeinden tätig sind“, blickt Duran in die Zukunft.
Landessuperintendentin Spieckermann stieß mit ihrem Wunsch, den Dialog und die Begegnung zu stärken, auf offene Ohren. Konkret verabredeten sich beim intensiven Austausch bei Kaffee, Tee und Kuchen Superintendentin Marklein und die Frauen der Gemeinde zur Planung eines interreligiösen Frauenfrühstücks. „Ich freue mich über die Aufgeschlossenheit. Es ist wichtig, dass wir mit ganz konkreten Schritten beginnen, uns besser kennenzulernen.“ Der vorige Superintendent de Boer hatte bereits einmal Mitglieder der Moscheegemeinde in die Michaeliskirche eingeladen und den evangelischen Gottesdienst erklärt. „Das ist auch umgekehrt möglich. Es ist wichtig, uns zu begegnen und unsere religiösen Traditionen zu verstehen. Sie sind ja in Teilen identisch. So können wir Vorurteile abbauen und ein tolerantes Miteinander der Religionen vorleben“, so Landessuperintendentin Spieckermann. Aus diesem Grund war ihr der Besuch im Rahmen der Visitation ein wichtiges Anliegen.