Im Gedenkjahr des Genozids an den Armeniern 1915 erklingen am 19. September 2015 um 17 Uhr in der Neustädter Hof- und Stadtkirche, vorgetragen durch armenische Musiker, ausgewählte Beispiele der Musik dieses uralten Volkes, die durch den Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich 1915-1917 nahezu ausgelöscht wurde. Der bekannte armenische Priester, Komponist und Musikethnologe Komitas Vardapet, der selber in Berlin ausgebildet wurde, hat um 1900 bei seinen Wanderungen durch das armenische Hochland zwischen Vansee, Schwarzmeer und Südkaukasus Hunderte von Volksweisen gesammelt, die mit ihren melancholischen, zugleich traurigen und tröstlichen Klängen bis heute faszinieren. Komitas gilt als Begründer der klassischen armenischen Musik der Moderne.
Im April 1915 wurde Komitas selbst Opfer von Massenverhaftung und Deportation. Er entging der Ermordung, verbrachte jedoch den Rest seines Lebens als geistig gebrochener Mann in psychiatrischen Anstalten.
Das Konzert ist eine Kooperation der Deutsch-Armenischen Kulturgesellschaft Nairi e.V. und des Ev.-luth. Sprengels Hannover.
„Schon beim Gedenkgottesdienst am 24. April brachten armenische Musiker diese bewegenden Klänge zu Gehör. Ich bin sehr dankbar, dass sie uns ein eigenes Konzert dieser wunderbaren ‚geretteten’ Musik schenken“, so Landesuperintendentin Dr. Ingrid Spieckermann.
Es singen und spielen: Karine Minasyan, Sopran
Gevorg Apera'nts Hakobjan, Tenor
Ruzanna Minasyan, Klavier
Kristina Altunjan, Violine
Julie Tetens, Violine
Upendo Liebsch, Bratsche
Sebastian Maas, Cello
Moderation: Sahak Hakobyan, Vorsitzender der Deutsch-Armenischen Kulturgesellschaft Nairi e.V.
Begrüßung: Landessuperintendentin Dr. Ingrid Spieckermann
Einführung: Dr. Raffi Kantian, Vorsitzender der Deutsch-Armenischen Gesellschaft