Landessuperintendentin Dr. Bahr zu Gast im Zentrum für Seelsorge
„Kulturdebatten brechen immer dann auf, wenn es große gesellschaftliche Umwälzungen gibt. Sie sind Katalysator für Unsicherheiten und Angsterfahrung und sie sind keine neue Erscheinung.“ Mit klaren Worten steckte Dr. Petra Bahr, Landessuperintendentin im Sprengel Hannover, den Horizont ihres Vortrages ab: Sie sei auf dem Weg, sich das als Kampfbegriff missbrauchte „Abendland“ auf legitimem Wege wieder anzueignen und dazu brauche es weniger die Betrachtung der Religionen als vielmehr die Einordnung in geschichtliche Narrative.
Dr. Horst Gorski, Vizepräsident der EKD und Leiter des Amtes der VELKD, stellte den Begriff der Selbstintegration ins Zentrum seines Vortrages: „Identität ist etwas ganz Persönliches, das jeder Mensch durch Bezugnahme auf seine Vorfahren und die ihn umgebenden Zusammenhänge selbst ausformen muss.“ Der Begriff Selbstintegration beschreibe einen Weg, auf dem immer wieder Einflüsse von außen aufgenommen würden und identitätsbildend wirkten: Kaffee, Hygiene, Mathematik und Marschmusik seien schlichte Beispiele für diesen Prozess.