"Mit Tipp-Ex kommen wir nicht weiter"
Landessuperintendentin Dr. Petra Bahr hat zu einem reflektierten Umgang mit judenfeindlichen Texten im Neuen Testament aufgerufen. „Es gibt keinen leichten Ausweg. Mit Tipp-Ex kommen wir nicht weiter.“, sagte die Regionalbischöfin am Reformationstag in Hannover. „Die Auseinandersetzung mit der verhängnisvollen Wirkungsgeschichte christlicher Judenfeindschaft gehöre zu den Grundelementen theologischer Selbstreflexion nach 1945“, erklärte Bahr vor rund 250 Besuchern in der Lister Markuskirche. Nach Bahrs Ansicht hätten antijudaistische Texte, wie etwa die Spätschriften Martin Luthers, die rasante Infektion der Gesellschaft im späten 19.Jahrhundert mit antisemitischen Gedanken befördert. „Die Ideologie des Antisemitismus fiel bei vielen Christinnen und Christen auf fruchtbaren Boden.“, so Bahr.