Eindrücke aus den Workshops
„Das war total gut – man lernt aus den eigenen Fehlern und aus denen der anderen.“ Nadine Förster, Diakonin im Anerkennungsjahr in der Region Gehrden-Wennigsen, ist begeistert: Gerade hat sie sich auf einem an Seilen schwankenden Brett allein mit Muskelkraft und im Team mit Kerstin Dede auf zwei Meter Höhe emporgearbeitet. „Man muss durchschauen, wie das System funktioniert und genau im Blick haben, was die Partnerin macht“, sagt sie weiter – Herausforderungen, die für die Arbeit mit Gruppen ideal sind.
Ermöglicht wurde die Erfahrung auf schwankendem Brett, die neben Nadine Förster noch mehrere Diakoninnen und Diakone aus dem Sprengel Hannover machen konnten, von Sven-Oliver Salzer, Diakon und Erlebnispädagoge aus dem Kirchenkreis Burgdorf. Kistenweise hatte er Seile, Klettergurte, Helme und Handschuhe in die Ephiphanias-Kirchengemeinde in Hannover gefahren, um dort einen Workshop zur Erlebnispädagogik anzubieten. Anlass war der Epiphanias-Konvent, zu dem Landessuperintendentin Dr. Petra Bahr alle Diakoninnen und Diakone aus ihrem Sprengel eingeladen hatte. Rund 80 von ihnen folgten der Einladung und setzten sich über mehrere Stunden mit ihrer eigenen Motivation auseinander.
„Der Konvent ist ein super Format“, stellte Franziska Feldmann, Diakonin im Anerkennungsjahr im Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen, in der Mittagspause bei Nudelsalat und Fruchtspießen fest. „Wir können inhaltlich arbeiten und haben Zeit für den Austausch.“ Am Vormittag hatte sie bereits am Workshop „Wie verbrenne ich nicht?“ teilgenommen, den Meike Kohzer, Diplom-Psychologin aus dem Haus Inspiratio im Kloster Barsinghausen, leitete. „Es ist super schwierig, sich auf die eigenen Gefühle einzulassen und sie von den Gedanken zu trennen“, stellte Franziska Feldmann dabei fest. „Das muss geübt werden“, bestätigte Meike Kohzer. In ihrem Workshop zeigte sich einmal mehr, dass der Wunsch nach Selbstwahrnehmung und die Beschäftigung mit den eigenen Grenzen „weibliche“ Themen sind: In der intensiv arbeitenden Gruppe saßen zwölf Frauen, jedoch nur zwei Männer. „Es ist hilfreich, immer mal wieder einen Schritt zurückzutreten und den Blick auf die Strukturen von dem auf die Inhalte zu trennen“, gab Meike Kohzer ihnen allen in den Berufsalltag mit.
Mit „Magic Moments“, Momenten mit einem intensiven Wir-Gefühl, identitätsstiftender Kraft und hoher Emotionalität, beschäftigen sich die Diakoninnen und Diakone, die mit Fabian Gartmann, theologischer Referent in der Landessuperintendentur, in einem Workshop arbeiten. „Wir wollen das Funkeln dieser Momente in unserer Kirche erleben“, sagt er – um dann gleich hinterher zu schieben, dass man Magic Moments aber nicht planen könne. Freiräume, Überraschungen, Emotionalität zulassen, das innere Kind rauslassen, für magische Momente wach sein, sie erkennen und für sich nutzen – das sind seine Empfehlungen um den Augenblicken, die tief berühren und lange in Erinnerung bleiben, auf die Spur zu kommen. Und: „Es darf auch mal richtig was in die Hose gehen; auch das können besondere Momente sein“, ist Fabian Gartmann überzeugt.