Hannover. Regionalbischöfin Dr. Petra Bahr und Oberlandeskirchenrat Dr. Klaus Grünwaldt haben Harald Röhrig am Sonntagnachmittag in sein neues Amt als Kirchenmusikdirektor im Sprengel Hannover eingeführt. Wegen der erforderlichen Corona-Schutzmaßnahmen fand der Gottesdienst in der Herrenhäuser Kirche verkürzt und mit nur wenigen geladenen Gästen statt.
Oberlandeskirchenrat Grünwaldt betonte in seiner Ansprache, dass hinter allem künstlerischen Engagement in der Kirchenmusik die Aufgabe stehe, auf Gott zu verweisen und Menschen mit Gott in Verbindung zu bringen. Musik könne Glauben wecken und vertiefen und unvergessliche, berührende Augenblicke schenken. „Musik kommt von außen auf uns zu, aber sie berührt uns innen“, so Grünwaldt.
Von der Grafschaft Schaumburg und dem südhannoverschen Raum, über die Landeshauptstadt bis nach Wunstorf und Neustadt koordiniert Röhrig nun die Fachaufsicht, Vernetzung und Ausbildung von Kirchenmusiker:innen. In der Herrenhäuser Kirchengemeinde ist er zudem als Kantor tätig.
Der 52-Jährige ist in Seelze aufgewachsen, wo er rund 17 Jahre als Organist in der St.-Martins-Kirchengemeinde tätig war. Bereits im Zivildienst in Garb-sen gründete er einen Jugendchor, der auch heute noch besteht und als Gospelchor Canto Vivo bekannt ist. Sein Kirchenmusikstudium absolvierte Röhrig 1997 mit der A-Prüfung an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Zuletzt war er rund 20 Jahre als Kantor der St.-Michael-Kirchengemeinde in Letter und als einer von mehreren Kirchenkreiskantoren im Stadtkirchenverband Hannover tätig.
„Ob Kinder oder Senioren, klassisch oder modern, Solistenrolle oder Musikfest mit hunderten Mitwirkenden, es ist diese Vielfalt, die mich an der Kirchenmu-sik fasziniert“, sagt Röhrig im Vorfeld seiner Einführung. Die Ausbildung des Nachwuchses sei dabei ebenso erfüllend wie die Arbeit mit Profis. Zurzeit kann Röhrig wie so viele Musik- und Kulturschaffende aber nur von großen Chorkonzerten und Kammermusik-Aufführungen träumen. „Die Corona-Situation schränkt unsere Möglichkeiten massiv ein.“ Chöre und Ensemble könnten nicht proben, der persönliche Kontakt untereinander komme zu kurz. „Nicht alles lässt sich online machen. Mir fehlt das gemeinsame Musizieren und Singen.“ Das ständige Umorganisieren und Anpassen an die neuen Corona-Maßnahmen sei anstrengend und eine echte Geduldsprobe. „Der un-ermüdliche Einsatz meiner Kolleg:innen, den Kontakt zu den Gruppen und freiberuflichen Musikern zu halten, ist enorm.“, lobt Röhrig. Nun freue er sich auf das Kennenlernen seiner Gruppen, Chöre und vieler neuer Gesichter. „Trotz Abstand ist der direkte Austausch wichtig, damit ich mich für gute Rahmenbedingungen und hohe Arbeitszufriedenheit unter den ehren- und hauptamtlichen Kirchenmusiker:innen einsetzen kann.“, betont Röhrig.
Als Kirchenmusikdirektor ist Röhrig für fünf der insgesamt neun Kirchenkreise des Sprengels Hannover zuständig. Regionalbischöfin Dr. Petra Bahr leitet die Kirchenregion in und um die Landeshauptstadt Hannover mit rund 510.000 Kirchenmitgliedern seit dem Jahr 2017.
Öffentlichkeitsarbeit Sprengel Hannover - Fabian Gartmann