Lehrte. Regionalbischöfin Dr. Petra Bahr ordiniert Rebecca Denger in einem feierlichen Gottesdienst am Sonntag, 5. Februar, um 10 Uhr zur Pastorin der Matthäus-Kirchengemeinde Lehrte. In ihrer ersten Pfarrstelle ist Denger zusammen mit einer weiteren Pastorin für rund 5000 Gemeindeglieder zuständig. Gemeinsam mit der Markus-Kirchengemeinde bildet die Matthäusgemeinde im Kirchenkreis Burgdorf eine Region. Beide Gemeinden planen die Bildung einer Gesamtkirchengemeinde.
Rebecca Denger ist in Mosbach/Baden geboren und auch in Baden-Württemberg aufgewachsen. Ihr Theologiestudium begann die Pfarrerstochter in Bethel, dann folgten die Studienorte Göttingen, Leipzig und Heidelberg. Denger ist verheiratet und hat drei Kinder im Alter von neun bis 15 Jahren. Seit 2009 lebt sie in Hannover und begann dort mit ehrenamtlichen Tätigkeiten in verschiedenen Kirchengemeinden, darunter auch als Prädikantin im Amtsbereich Hannover Süd-Ost. Ihr Vikariat absolvierte Denger in der Nikolai-Kirchengemeinde Hiddestorf und Ohlendorf.
Eine große Rolle bei ihrem Wunsch, Pastorin zu werden, hat ihr Auslandsaufenthalt in der Domgemeinde in Utrecht gespielt. Nicht zuletzt durch die kirchenmusikalische Arbeit dort habe sie eine ermutigende Form kirchlicher Gemeinschaft kennengelernt, sagt Denger. „In dieser Gemeinde, die durch Vielfalt christlicher Traditionen, Offenheit und Gemeinschaftsgeist gekennzeichnet war, konnten alle ihren Platz finden und sich mit ihrem Glauben ausdrücken“, beschreibt sie. „Mich hat das sehr beeindruckt und motiviert. Diese Erfahrung wollte ich gerne mit nach Deutschland nehmen.“ Besonders habe ihr die „Fähigkeit, sich miteinander zu freuen und weniger die Abgrenzung voneinander zu betonen“ gefallen. Ein weiteres „Souvenir“ aus Utrecht ist für Denger die Beherrschung der niederländischen Sprache.
In ihre neue Gemeinde bringt die 41-jährige angehende Pastorin, der Kirchenmusik, vielfältige Gottesdienstformen und Seelsorge besonders am Herzen liegen, „viel Neugier, Offenheit und Lust am gemeinsamen Gestalten“ mit. Gründliches Kennenlernen der Stadt Lehrte, der Gemeinde und ihrer Mitarbeitenden steht am Anfang auf ihrer To-do-Liste. Neben den beiden Pastorinnen wird das Team noch von einem Diakon und einer Kirchenmusikerin komplettiert. Sie freut sich auf den vorhandenen Stamm von Ehrenamtlichen, die „in sehr vielen Bereichen große Kompetenzen einbringen“. Gespannt ist sie auf die Arbeit mit den Lehrter Gemeindemitgliedern, deren Ort unterschiedliche Strukturen aufweist. „Hier gab es eine industrielle Geschichte, der Bau des großen Bahnknotenpunkts prägte Lehrte, es gibt noch dörfliche Ortsteile, ebenso junge Familien, viele Pendlerinnen und Pendler, aber auch mit zwei Seniorenheimen ältere Gemeindeglieder“, zählt Denger auf.
Der Ordinationsgottesdienst wird neben der Regionalbischöfin Dr. Petra Bahr noch von Burgdorfs Superintendentin Sabine Preuschoff sowie der Kollegin, Pastorin Gesa Steingräber-Broder, gestaltet. Weiter wirken zahlreiche Wegbegleiter sowie neue Kolleginnen und Kollegen der Ordinandin mit. Musikalisch wird der Gottesdienst von dem gemeinsamen Posaunenchor beider Lehrter Gemeinden und der Kantorei der Matthäus-Gemeinde begleitet. Der Ordinationsspruch von Rebecca Denger „Singet dem Herrn ein neues Lied“ stammt aus Psalm 98, Vers 1a.
Die Ordination ist die feierliche Ernennung zum Pastor beziehungsweise zur Pastorin. Mit der Einsegnung erhalten die Ordinierten das lebenslange Recht, öffentlich zu predigen, zu taufen und das Abendmahl einzusetzen. Der evangelisch-lutherische Sprengel Hannover ist die in neun Kirchenkreise gegliederte Kirchenregion in und um die Landeshauptstadt Hannover mit rund 475.000 Kirchenmitgliedern in 210 Kirchengemeinden. Regionalbischöfin Dr. Petra Bahr leitet den Sprengel seit dem Jahr 2017.
Öffentlichkeitsarbeit im Sprengel Hannover / Sabine Dörfel