In einer kurzen Rückschau ging Grimm auf den beruflichen Werdegang Stührmanns ein: Theologiestudium in Bethel, Heidelberg und Göttingen; Vikariat in Holzminden und in Stockholm; 15 Jahre Gemeindearbeit in Worpswede; Ausbildung zum Bibliodrama-Leiter; zehn Jahre Leitung der Besuchsdienstarbeit im Haus kirchlicher Dienste. 2009 erhielt Gert Stührmann dann die Beauftragung für den PPD im Sprengel Hannover; 2012 schloss er die Ausbildung zum Lehrsupervisor ab. „Du warst von Anfang an ein Befürworter und dann auch so etwas wie ein Gründungsvater für das Zentrum für Seelsorge und Beratung – und du bist für mich immer erreichbar gewesen als ein feiner, gescheiter Kollege“, erklärte Angela Grimm. Sie erinnerte auch an zahlreiche Veröffentlichungen Stührmanns, unter anderem zu Widerständen in kirchlichen Veränderungsprozessen. Damit sei er zu einem Chronisten des Zustandes und der Veränderungen in der Kirche geworden, stellte die Regionalbischöfin dazu fest.
In seiner Predigt dankte Stührmann allen, mit denen er seinen beruflichen Weg ein Stück weit geteilt hatte: „Es war mir eine Freude!“ Eine besondere Freude sei es für ihn auch immer wieder gewesen, das, was ihn selbst so begeisterte, in seiner Tätigkeit für den PPD weitergeben zu dürfen – und dafür auch noch bezahlt zu werden. Gleichzeitig habe er es oft genossen, gemeinsam „rumzublödeln wie ein Kind und über dumme Witze zu lachen“ – unter anderem sein Humor machte die gemeinsamen Mittagspausen im ZfSB für Stührmanns Kolleg*innen zu etwas Besonderem.
In seiner Predigt und im anschließenden Gespräch stellte Gert Stührmann den Psalm von Hanns Dieter Hüsch „Ich bin vergnügt, erlöst, befreit“, die biblische Geschichte von den Emmaus-Jüngern und die Aufgaben des PPD in einen Zusammenhang: So lasse sich die haltlose Situation der Jünger auf dem Weg nach Emmaus nicht einfach durch eine Zielvorgabe auflösen – die Lösung ereigne sich, sei letztlich schon da und müsse „nur“ noch erkannt werden. „Es bedarf des Vertrauens und eines aktiven Wartens, um die Dinge zum Besseren zu wenden“, ist Stührmann überzeugt. „Sich bereithalten, ausprobieren, lustvoll etwas versuchen.“