Landessuperintendentin Dr. Ingrid Spieckermann verabschiedet am Tag des Jahresfestes der Henriettenstiftung am 29. Juni 2014 Pastorin Heike Löhr als Oberin der Henriettenstiftung Hannover. Der festliche Gottes-dienst findet um 11.00 Uhr in der Mutterhauskirche des Henriettenstifts an der Marienstraße statt. Löhr wechselt in die Kirchengemeinde Groß Buch-holz in Hannover, da die Stelle die Oberin auf eine halbe Stelle reduziert wird.
Seit dem 1. Oktober 2008 bildete Löhr gemeinsam mit dem Vorsteher den Vorstand der Henriettenstiftung, der u.a. für die Anstaltsgemeinde für die Kirchenmusik, das gottesdienstliche Leben, die Seelsorge und für die Lie-genschaften verantwortlich ist. Als Oberin oblag ihr insbesondere die Ver-antwortung und Fürsorge für die Diakonissen, die Diakonischen Schwes-tern und Brüder, den Freundeskreis und rund 240 Ehrenamtliche. In ihre Zeit fielen große bauliche Vorhaben wie der Umbau des „Bienenkorbs“ in fünfzehn Appartements für Diakonissen und Diakonische Schwestern. Dar-über hinaus nahm sie als Mitglied des Pfarramtlichen Kreises der Henriet-tenstiftung weitere Aufgaben in der Anstaltsgemeinde und in der Seelsor-ge in Krankenhaus und Altenhilfe wahr.
Insbesondere die Diakonissen lagen ihr am Herzen. In ihre Zeit als Oberin der Henriettenstiftung fiel u.a. das 150jährige Jubiläum der Stiftung mit der erfolgreichen Ausstellung „Als die Schwester mit dem Fahrrad kam“ im Jahr 2010. Sie wurde in mehreren Städten Niedersachsens gezeigt und weist auf die Bedeutung der Gemeindekrankenpflege zum Ausgang des 19. und bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts hin. Waren doch die Diako-nissen der Henriettenstiftung in vielen Kirchengemeinden tätig und über-nahmen die Aufgabe der Krankenbetreuung, fuhren in entlegene Hausstel-len auf den Dörfern und widmeten sich in ausführlichen Gesprächen auch der Seelsorge. Diese oft entbehrungsreiche und kaum finanzierte Arbeit war eine zentrale Aufgabe der Gesundheitsversorgung der damaligen Zeit.
Auch das historische Forschungsprojekt Stiftung „ZeitfenSter“ zur Arbeit der Diakonissen und andere Schwestern der Henriettenstiftung wurde un-ter ihrer Leitung weiterentwickelt. Dazu gehört der Ausbau des Sa-lemfriedhofs zu einer Frauengedenkstätte mit dem „Pfad der Erinnerung“.
„Die Weiterentwicklung des Diakonissen Mutterhaus lag mir am Herzen, so dass jetzt unter diesem ‚Dach’ eine neue Form der Gemeinschaft entstan-den ist, die unabhängig von der festen Zugehörigkeit zu den bestehenden Gruppen ist, wie Diakonissen, Diakonische Schwestern und Brüder, Mit-glieder des Freundeskreise sowie Ehrenamtliche. Dieses gemeinschaftliche Leben mit Gottesdiensten, Andachten und Veranstaltungen ist offen für Mitarbeitende, Patienten, Besuchern, Nachbarn und jeden Interessierten“, beschreibt Oberin Löhr ihr besonderes Anliegen ihrer Amtszeit.
Die 51-jährige ist mit einem Theologen verheiratet und war vor ihrer Zeit als Oberin fünf Jahre lang Pastorin in einer ev.-luth. Kirchengemeinde in Osnabrück. Zuvor lebte die gebürtige Hannoveranerin zwanzig Jahre in Göttingen, wo sie u.a. als Redakteurin in einem theologischen Verlag und als Pastorin im Ehrenamt tätig war.